Irgendwann ist es soweit, dass Kinder ihren eigenen Musikgeschmack entwickeln und gefühlt den ganzen Tag unter den Kopfhörern sitzen – oftmals auch bei den Hausaufgaben. Dabei wird dies oftmals von Eltern bereits im jungen Alter gefördert – denn viele Väter und Mütter sind davon überzeugt, dass gerade ruhigere Musik die Konzentration tatsächlich fördern kann. Allerdings stellt sich diesbezüglich natürlich die Frage, ob das denn überhaupt stimmt.
Genau mit dieser Thematik hat sich auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung auseinander gesetzt und entsprechende Studien in Auftrag gegeben. Wissenschaftler haben sich nun damit auseinander gesetzt und herausgefunden, wie genau sich Musik auf den Lernprozess auswirken kann und worauf es zu achten gibt. Wir haben einmal die Ergebnisse zusammengefasst und verraten genau, wie Konzentration, Musik und Lernen zusammenhängen.
Musik erfordert Konzentration, fördert diese allerdings auch
Heutzutage ist Musik nicht mehr wegzudenken und allgegenwärtig: Egal ob mit MP3-Player, Smartphone, am Computer oder schon fast klassisch über einen CD-Spieler, es gibt in der modernen Zukunft unzählige Varianten, um Musik abzuspielen. Dabei kann Musik durchaus motivieren und anregen, allerdings hat sie auch das Potential, die Konzentration zu stören. Wer die eigenen Kinder diesbezüglich ausfragt, der wird in der Regel immer hören, dass die Musik beim Lernprozess hilft und eine beruhigende Wirkung ausübt. Gerade bei den Hausaufgaben ist eine musikalische Untermalung aus dem Hintergrund für viele gar nicht mehr wegzudenken. Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass dieser subjektive Eindruck (gerade bei Teenagern) leider auch tatsächlich nur das ist und sich letztendlich als falsch entpuppt.
Grundsätzlich sollten Sie wissen, dass alles, was begleitend zu den Hausaufgaben oder dem gezielten Lernen hinzu gegeben wird auch die Konzentration stört und reduziert – dabei muss es sich nicht nur um Musik handeln. Auch der Fernseher, der im Hintergrund zu hören ist oder ein langes Telefonat, das die Eltern im selben Zimmer führen in dem das Kind arbeitet, können bereits problematisch sein. Das führt automatisch dazu, dass sich das Kind weniger auf die Hausaufgaben konzentriert und schneller Fehler begeht.
Natürlich ist es nicht immer einfach, gerade Teenagern zu verbieten, während der Hausaufgaben Musik zu hören. Versuchen Sie diesbezüglich bereits in den früheren Jahren der Schulzeit Aufklärung zu betreiben. Möchte das Kind trotzdem unbedingt Musik hören, so sollten eher ruhigere Töne gewählt werden. Klassische Musik ist praktisch, doch auch instrumentale Stücke mit ruhigem Rhythmus passen gut. Grundsätzlich sollten schnellere Stücke wie Rock, Pop oder Rap vermieden werden. Trotzdem ist es auch möglich, das musikalische Untermalung gezielt zur positiven Beeinflussung eingesetzt wird.
Durch Musik die Konzentration fördern
Natürlich ist Musik nichts Schlechtes oder sollte gar verdammt werden. Ganz im Gegenteil sogar: Werden die Songs gezielt eingesetzt, so können sie positiv auf das Lernverhalten des Kindes wirken. So wurde bereits längst nachgewiesen, das Musik sowohl bei Erwachsenen als auch bei Teenagern und noch jüngeren Kindern Stress reduziert und eine Ruhephase optimal einleitet. So lohnt es sich zum Beispiel 15 bis 30 Minuten vor dem Beginn der Hausaufgaben ein wenig Musik zu hören, den Geist des Kindes zu beruhigen und so positive Gefühle auszulösen.
Selbst gegen Prüfungsstress kann die eigene Lieblingsplaylist weiterhelfen. Auch hier beruhigen die Lieblingssongs die Nerven und können dadurch gezielt die Konzentration fördern. Wichtig ist allerdings, dass die Musik dann vor dem Beginn der Hausaufgaben, dem Lernen oder der Prüfung ausgeschaltet wird.
Musizieren hat viele positive Eigenschaften
Noch wertvoller und effektiver ist die Musik, die von uns selbst gemacht wird. Während das passive Hören von Musik bereits viele positive Eigenschaften besitzt, so ist das Musizieren als Hobby ganz klar zu empfehlen. Hier haben die Kinder Spaß, müssen sich mit verschiedenen konzentrationsfördernden Elementen auseinandersetzen und können gleichzeitig ein Gefühl für Rhythmus entwickeln. Gleichzeitig zeigen Studien auch, dass die selbst musizierenden Kinder überlegter Handeln und weniger impulsiv vorgehen. Gleichzeitig sind sie aufmerksamer, differenzierter und können selbst schwierigere Sachverhalte schneller aufnehmen und verarbeiten.
Wichtig hierbei ist allerdings, dass der Spaß an der Musik immer im Vordergrund steht. Verlieren Kinder und Teenager nämlich den Spaß am musizieren und sehen dies stattdessen als weitere, nervende Aufgabe an, so verschwinden die positiven Auswirkungen und können sich sogar ins Negative wandeln. Langfristig haben die eigenen Kinder übrigens dann Spaß am musizieren, wenn sie mit Eltern, Freunde oder im Verein gemeinsam Zeit verbringen können.
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