Kalte Finger und Hände sind ein bekanntes Phänomen bei vielen Menschen, insbesondere in der kalten Jahreszeit. Doch wenn Kinder ständig kalte Finger haben, kann das ein Zeichen für ein ernsthafteres Problem sein.
In diesem Artikel werden wir genauer auf die möglichen Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten eingehen.
Ursachen für ständig kalte Finger bei Kindern
Es gibt eine Vielzahl von Gründen, die zu ständig kalten Fingern bei Kindern führen können. Wir haben die häufigsten einmal zusammengefasst:
Kälteempfindlichkeit
Kinder, die kälteempfindlich sind, haben oft ständig kalte Finger und Hände. Dies kann genetisch bedingt sein oder auf einen niedrigen Körperfettanteil zurückzuführen sein.
Die Blutgefäße in den Fingern ziehen sich bei Kälte zusammen, um Wärme im Körper zu bewahren und dadurch kann es zu einer Unterversorgung mit Blut und Sauerstoff kommen.
Raynaud-Syndrom
Das Raynaud-Syndrom ist eine Erkrankung, bei der die Blutgefäße in den Fingern und Zehen in bestimmten Situationen stark zusammenziehen und dadurch eine Durchblutungsstörung auslösen. Die Finger werden blass und fühlen sich kalt an.
Im Anschluss können sie taub oder blau werden. Das Raynaud-Syndrom tritt häufiger bei Frauen auf und kann in manchen Fällen auch genetisch bedingt sein.
Hypothyreose
Eine Schilddrüsenunterfunktion, auch Hypothyreose genannt, kann ebenfalls zu kalten Händen und Fingern führen.
Bei dieser Erkrankung produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone, was zu einer verlangsamten Stoffwechselrate führt. Dadurch wird weniger Wärme im Körper produziert, was zu kalten Händen und Fingern führen kann.
Durchblutungsstörungen
Durchblutungsstörungen können ebenfalls zu kalten Händen und Fingern führen. Mögliche Ursachen können Verengungen oder Verstopfungen in den Blutgefäßen sein. Auch Diabetes oder Bluthochdruck können zu Durchblutungsstörungen führen.
Mangelernährung
Eine unzureichende Versorgung mit bestimmten Nährstoffen wie Vitaminen oder Mineralstoffen kann zu einer schlechten Durchblutung der Hände und Fingern führen. Vor allem ein Mangel an Eisen und Vitamin B12 kann zu kalten Händen und Fingern führen.
Behandlungsmöglichkeiten bei ständig kalten Fingern
Die Behandlung von ständig kalten Händen und Fingern hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Hier sind einige mögliche Behandlungsmöglichkeiten:
- Kälteschutz: Wenn die kalten Hände und Fingern auf Kälteempfindlichkeit zurückzuführen sind, kann das Tragen von Handschuhen oder das Einwickeln der Hände in eine Decke oder Handwärmer helfen. Es ist auch wichtig, dass das Kind warme Kleidung trägt und sich nicht zu lange draußen aufhält.
- Bewegung: Regelmäßige Bewegung kann die Durchblutung verbessern und zu wärmeren Händen und Fingern führen. Das kann beispielsweise durch Sport, Spaziergänge oder auch Yoga-Übungen erreicht werden.
- Medikamente: Bei schwerwiegenderen Erkrankungen wie dem Raynaud-Syndrom oder der Hypothyreose können Medikamente verschrieben werden, um die Symptome zu lindern oder die Erkrankung zu behandeln. Es ist wichtig, dass die Medikamente nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden.
- Ernährung: Eine ausgewogene und nährstoffreiche Ernährung kann bei Mangelernährung und daraus resultierenden kalten Händen und Fingern helfen. Vor allem Eisen und Vitamin B12 sollten hierbei im Blick behalten werden. Es kann auch sinnvoll sein, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, um die Durchblutung zu verbessern.
- Entspannung: Stress und Angst können dazu führen, dass sich die Blutgefäße in den Händen und Fingern zusammenziehen und dadurch zu kalten Händen und Fingern führen. Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga können hierbei helfen, den Stress zu reduzieren und dadurch die Durchblutung zu verbessern.
Wann sollten Eltern zum Arzt gehen?
Wenn ständig kalte Fingern bei Kindern auftreten, sollten Eltern dies nicht ignorieren. Wenn sie jedoch nicht von anderen Symptomen begleitet werden, ist es in der Regel nicht notwendig, sofort einen Arzt aufzusuchen. Sollten jedoch die folgenden Symptome auftreten, sollten Eltern umgehend einen Arzt aufsuchen:
- Blaue oder weißliche Verfärbungen der Finger und Hände
- Taubheitsgefühle
- Schmerzen in den Händen und Fingern
- Schwäche in den Händen und Fingern
Diese Symptome können auf schwerwiegendere Erkrankungen hinweisen und erfordern eine umgehende ärztliche Untersuchung.
Kalte Finger bei Kindern: Unser Fazit
Ständig kalte Hände und Fingern bei Kindern können auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein. Es ist wichtig, die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren, um gezielte Behandlungsmaßnahmen ergreifen zu können.
Eltern sollten auch darauf achten, ob die kalten Hände und Fingern von anderen Symptomen begleitet werden und im Zweifelsfall immer einen Arzt aufsuchen. Mit der richtigen Behandlung können kalte Hände und Fingern in den meisten Fällen erfolgreich behandelt werden.
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