Lob und Kritik – Die richtige Kommunikation ist wichtig

Gerade für Eltern ist es nicht immer einfach, die eigenen Kinder richtig zu loben oder Kritik konstruktiv auszudrücken, schließlich sind Mütter und Väter oftmals schärfte Kritiker und größer Fan in einem. So kommt es gerade in jungen Jahren schnell dazu, dass die Kinder übertrieben gelobt oder zu stark kritisiert werden – einfach, weil die Eltern zu hohe und unrealistische Erwartungen haben oder sich einfach zu sehr über die Fortschritte der lieben Kleinen freuen. Dabei sollen sie auf gar keinen Fall aufhören zu loben oder zu kritisieren. Stattdessen ist eben das richtige Maß wichtig.

Natürlich stärkt Lob das Selbstvertrauen des eigenen Kindes und gerade in den ersten Jahren (und Jahrzehnten) ist keine Meinung so wichtig wie die von Mama und Papa. Dadurch haben Eltern oft wesentlich mehr Einfluss, als ihnen bewusst ist – was schnell ungewollte Konsequenzen nach sich zieht. Wir haben einmal einige Tipps und Tricks diesbezüglich gesammelt und verraten Ihnen ganz genau, worauf Sie achten sollten.

So loben Sie das eigene Kind richtig

Einer der wichtigsten Punkte, die Sie und Ihr Kind von früh auf erlernen sollten, ist eigentlich ganz einfach: Lob muss immer ehrlich gemeint sein. Loben Sie das Kind durchaus für etwas, das es gut gemacht hat. Falsches Lob für Dinge, die nicht gut gemacht wurden, kann hingegen die Entwicklung stören. Natürlich ist es hier nicht immer einfach, das richtige Maß zwischen Lob und Kritik zu finden, doch sollten Sie grundsätzlich hier den eigenen Gefühlen folgen. So können Sie nachhaltig das Selbstvertrauen durch das ehrliche Feedback erhöhen. Weitere sinnvolle Punkte sind:

  • Gezielte Förderung: Es ist ganz natürlich, dass Kinder sich und die eigenen Fähigkeiten überschätzen. Der psychologische Prozess dahinter ist dafür gedacht, dass die Kinder so nicht einfach aufgeben, sondern die Entwicklungsschritte nach und nach erklimmen. Eltern können hierbei durch einen gesunden Optimismus und den Glauben an das Kind positiv Einfluss nehmen.
  • Detailliert loben: Moderne Studien zeigen, dass ein konkret gefasstes Lob wesentlich effektiver ist und besser aufgenommen wird als ein allgemein gehaltenes Lob. Statt eine Aktion (zum Beispiel „Das ist ein schönes Bild!“) zu loben, sollten Sie stattdessen einzelne Aspekte davon herausheben (zum Beispiel „Den Hund hast du echt schön gemalt!“).
  • Meinung des Kindes respektieren: Viele Eltern versuchen das Kind für etwas zu loben, von dem es selbst nicht überzeugt ist. Können Kinder jedoch schon früh Selbstkritik ausüben, so ist das etwas, das gefördert werden sollte. Ist Ihr Kind zum Beispiel nicht von einem Bild überzeugt, so sollten Sie dem nicht widersprechen („Das Bild ist doch toll geworden!“), sondern hingegen versuchen, genau zu verstehen, warum die Selbstkritik ausgeübt wird. Versuchen Sie, dies in eine positive Erfahrung umzuwandeln („Wenn dir das nicht gefällt, dann probiere es doch beim nächsten Mal besser zu machen.“) und so bessere Leistungen zu fördern.
  • Prozesse statt Ergebnisse loben: Der Spruch „Der Weg ist das Ziel“ passt auch hierbei ganz gut. Hat Ihr Kind zum Beispiel ein schlechtes Fußballspiel oder einen unschönen Auftritt mit dem Musikinstrument abgelegt, so können Sie es durch gezieltes Lob wieder aufbauen. Loben Sie dabei allerdings nicht die Leistung beim Endergebnis, sondern die vorherige Leistung („Schade, das es so ausgegangen ist. Trotzdem finde ich es gut, dass du hart trainiert hast.“).

Letztendlich ist es also nicht nur wichtig, das gelobt wird, sondern auch die Art und Weise spielt eine wichtige Rolle. Arbeiten Sie an Ihrem Lob und versuchen Sie ganz bewusst so Einfluss auf das Selbstvertrauen Ihres Kindes zu nehmen.

Ehrliches Loben und konstruktive Kritik sind wichtige Hilfsmittel in der Erziehung.

So kritisieren Sie das eigene Kind richtig

Kritik sollte immer konstruktiv sein – das gilt nicht nur für den Umgang mit Erwachsenen, sondern eben auch für die Jüngsten unter uns. Sollten Sie Probleme mit ihrem Kind besprechen, so versuchen Sie dies auf Augenhöhe zu tun. Damit ist nicht unbedingt gemeint, dass Sie sich hinknien sollten. Stattdessen ist es wichtig, dass dem Kind klar gemacht wird, was das Problem ist und wie es gelöst werden sollte. Ein „Wir sind die Eltern, deshalb machst du, was wir sagen!“ hilft niemanden weiter und wird lediglich weiteren Trotz hervorbringen. Achten Sie unbedingt auch auf Ihren Tonfall, denn Kinder haben ein starkes Feingefühl diesbezüglich: Eine ruhige Stimme vermittelt Empathie und Mitgefühl. Reden Sie stattdessen laut, so wird Wut und Ärger vermittelt.

Darüber hinaus ist es auch wichtig, dass Sie dem Kind vermitteln, dass lediglich die Sache beziehungsweise das Problem kritisiert wird und nicht das Kind selbst. Ein Beispiel: Bekommt Ihr Liebling eine schlechte Note in der Schule, so sollten Sie sich nicht persönlich enttäuscht zeigen, sondern stattdessen auf die Probleme hinweisen („Für die nächste Klausur müssen wir bessern lernen.“).

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