Frauen sind gerade während der Schwangerschaft anfällig für Infektionen im Bereich der Harnwege. Aktuelle Statistiken zeigen, dass sich ungefähr jede fünfte schwangere Frau mit einer Blasenentzündung auseinander setzen muss. Die Symptome dieser Erkrankung können zum Beispiel ein häufiger Harndrang oder ein Brennen beim Wasserlassen sein. Im schlimmsten Fall ist die Infektion jedoch nicht nur unangenehm und schmerzhaft, sondern kann sogar frühzeitig Wehen auslösen. Das wiederum erhöht das Risiko für eine Frühgeburt oder kann sogar zu einer Fehlgeburt führen.
Eine Blasenentzündung ist bereits ohne Schwangerschaft nervend und unschön, sollte jedoch gerade im schwangeren Zustand nicht auf die sprichwörtliche leichte Schulter genommen werden. Stattdessen sollte ein Gang zum Arzt schnellstmöglich durchgeführt werden. Allerdings gibt es auch einige Möglichkeiten, um einer Blasenentzündung vorzubeugen und so zu vermeiden, dass es überhaupt zu einer Infektion kommt.
Die Ursachen einer Blasenentzündung
Letztendlich handelt es sich bei einer Blasenentzündung um eine bakterielle Infektion, die in der Harnröhre beginnt und sich von dort aus in Richtung der Blase fortsetzt. Der häufigste Grund stellen Escherichia coli-Bakterien dar, die im menschlichen Körper eine völlig normale Erscheinen sind – allerdings nur in der Darmflora. Die Keime können unter Umständen jedoch auch in die Harnröhre dringen: Geschlechtsverkehr, ungenügende Hygiene oder ein falsches Säubern nach dem Stuhlgang (statt von vorne nach hinten säubern sich Frauen manchmal von hinten nach vorne – wodurch die Keime dann in die Harnröhre eindringen) sind hier die häufigsten Ursachen.
Gerade in der Schwangerschaft ist die Anfälligkeit für eine Blasenentzündung noch einmal größer, da sich der Hormonhaushalt verändert, was zu einer Erweiterung des Harndrangs führt. So können Keime wesentlich einfacher in die Harnröhre eindringen und von dort aus mitunter sogar bis hoch in die Gebärmutter ziehen. Dies führt im schlimmsten Fall zu stärkeren Entzündungen und vorzeitigen Wehen. Obwohl ungefähr 20 Prozent aller Frauen in der Schwangerschaft mit einer Blasenentzündung zu kämpfen haben, kommt es allerdings nur selten zu solchen Komplikationen.
Jedoch sollten Anzeichen für eine solchen Entzündung auf jeden Fall ernst genommen werden: Brennen beim Wasserlassen, ein drückendes Gefühl in der Blase oder Schmerzen in der Bauchgegend können erste Symptome sein. Wird dies zu lange nicht behandelt, kann es sogar zu einer Nierenbeckenentzündung kommen, was das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt stark erhöht.
Die richtige Behandlung
Eine Blasenentzündung sollte immer vom Arzt behandelt werden, denn nur so wird schnelle Genesung garantiert, die gerade während der Schwangerschaft wichtig ist. Der Arzt wird in der Regel eine Urinprobe nehmen, um die Entzündung diagnostizieren zu können, woraufhin der Urin im Labor auf die entsprechenden Bakterien hin untersucht wird. Daraufhin verschreibt der Arzt ein passendes Antibiotika, das gezielt die Krankheit bekämpft. Damit dem Kind kein Schaden zugefügt wird, wird der Arzt immer ein Medikament verschreiben, das speziell für schwangere Frauen entwickelt wurde. So kann die Krankheit überwunden werden, ohne dass das ungeborene Baby leiden muss.
Sollten Sie am Anfang einer Blasenentzündung lieber auf homöopathische Mittel setzen wollen, dann ist das pflanzliche Mittel „Cranberry“ (auch als „Moosbeere“ bekannt) oder das Mittel „Cantharis“ eine sinnvolle Variante. Die natürlichen Inhaltsstoffe können leichten Blasenentzündungen entgegen wirken und schlimmeres verhindern. Sollte die Erkrankung jedoch länger anhalten, so sollte der Arzt unbedingt aufgesucht werden.
Tipps zur Vorbeugung: So wird eine Blasenentzündung vermieden
Zwar muss sich lediglich jede fünfte Frau während der Schwangerschaft mit einer Blasenentzündung auseinander setzen, doch sollte trotzdem auf etwaige Probleme geachtet werden. Damit es gar nicht erst zu einer Infektion kommt, gibt es einige Tipps und Tricks, die zur Vorbeugung beachtet werden sollten. Dazu gehören zum Beispiel:
- Genügend trinken: Schwangere sollten mindestens zwei Liter Wasser pro Tag zu sich nehmen. Dadurch wird der Harnweg regelmäßig und vor allem umfassend „durchgespült“ und automatisch von Bakterien befreit. Im Gegenzug sollte das Trinken von Kaffee, schwarzem Tee, Fruchtsäften oder starken Gewürzen grundsätzlich vermieden werden, da sie die Blasenwand zusätzlich reizen.
- Gründliche Intim-Hygiene: In der Regel dringen die Escherichia coli-Bakterien von Außen in den Körper ein. Regelmäßige Pflege des Intimbereichs kann dies oftmals bekämpfen und verhindern. Allerdings sollte hier am besten keine Seife oder maximal eine Variante mit neutralem ph-Wert eingesetzt werden.
- Regelmäßiges Urinieren: Langes Warten trotz Harndrang kann das Risiko einer Entzündung ebenfalls erhöhen. Warten Sie nicht lange, sondern nutzen Sie die Toilette, wenn es nötig wird.
- Unterkühlung vermeiden: Warme Unterwäsche aus natürlichen Materialien (zum Beispiel Baumwolle) sind ideal, ob eine Unterkühlung der Blasenregion zu vermeiden. Im Winter können Sie sogar auf Nierenwärmer (zum Beispiel aus Angorawolle) zurückgreifen.
Um Linderung zu schaffen, können Sie auch altbewährte Hausmittel ausprobieren. Wärmflaschen, Sitzbäder oder Umschläge können die Schmerzen zumindest kurzfristig reduzieren.
Antworten