Frühgeburt – Risikofaktoren und Ursachen

Ungefähr jedes zehnte Baby wird in Deutschland früher als geplant auf die Welt gebracht – der Weltdurchschnitt liegt sogar laut WHO noch etwas darüber. Außerdem zeigen die Statistiken der letzten Jahrzehnte, dass die Tendenz steigend statt rückgängig ist. Die genauen Gründe für diesen Trend lassen sich noch immer nicht festhalten. Grundsätzlich wird bei Frühgeburten von Fachärzten und Hebammen zwischen extrem früh geborenen Babys (vor der 28. Woche), sehr früh geborenen Kindern (28. bis 31. Woche) und früh geborenen Kindern (32. bis 37. Woche) unterschieden. Diese Kinder haben oftmals ein Gewicht von (deutlich) weniger als 2.500 Gramm und müssen oftmals intensiv medizinisch betreut werden.

Trotz modernster medizinischer Möglichkeiten ist es allerdings auch heute oftmals einfach noch nicht möglich, eine potentielle Frühgeburt auch wirklich frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Erst im Nachhinein lassen sich oftmals Gründe benennen – doch auch das nicht immer. Trotzdem besteht die Möglichkeit, vorab schon einige Ursachen und Risikofaktoren zu überprüfen und entsprechende, potentielle Probleme anzusprechen.

Die Ursachen und Risikofaktoren in der Übersicht

Leider gibt es eine ganze Reihe an potentiellen Faktoren, die eine zu frühe Geburt einleiten können. Einige davon lassen sich schon am Anfang der Schwangerschaft feststellen – Vorerkrankungen der Mutter, erhöhtes Alter der Eltern oder starkes Über- oder Untergewicht der Mutter sind zum Beispiel Ursachen, die bereits vor der Schwangerschaft angesprochen werden können. Doch viele Gründe für eine Frühgeburt können auch erst während der Schwangerschaft auftreten und lassen sich somit nur selten vermeiden. Dazu zählen unter anderem:

  • Entwicklungsstörungen des ungeborenen Kindes
  • Genetische Anomalien beim Baby
  • Mehrlingsschwangerschaften
  • Infektionskrankheiten wie Chlamydien, Röteln, Hepatitis, etc.
  • Gutartige Gebärmuttertumore (Myome)
  • Fehlbildungen an Plazenta oder Gebärmutter
  • Vorzeitiger Blasensprung

Viele dieser genannten Ursachen für Frühgeburten werden oftmals nur kurzfristig vor der Geburt oder gar erst nach der Geburt festgestellt und können dadurch unvorhergesehene Probleme darstellen. Entsprechend wichtig ist somit ein regelmäßiges Konsultieren des Arztes beziehungsweise der Hebamme. So lassen sich nämlich Frühgeburten so früh wie möglich erkennen oder gar verhindern.

Noch immer häufig unterschätzt werden zudem die Einflüsse, die Drogen, Alkohol oder Nikotin auf die Schwangerschaft haben können. Hier kann es nicht nur zu Frühgeburten, sondern auch zu ungewollten Fehlgeburten kommen. Eine gesunde Ernährung und möglichst wenig Belastung der Schwangeren sollten immer Vorrang haben.

Selbst junge Frühchen haben heutzutage eine gute Chance zu überleben.

Kaiserschnitt als Notwendigkeit?

Viele Frauen möchten keinen Kaiserschnitt und haben Angst vor der Narbe oder potentiellen Komplikationen. Bei Frühgeburten ist allerdings häufig gar keine andere Möglichkeit gegeben. Grundsätzlich hängt die Wahl zwischen Kaiserschnitt oder natürlicher Geburt vom allgemeinen Entwicklungsstadium und Wohlbefinden des Kindes ab. Somit sollte der Arzt beziehungsweise die Hebamme immer das letzte Wort bezüglich der Art der Geburt haben. Trotzdem wird in der Regel auch bei Frühgeburten berücksichtigt, ob die Mutter lieber auf einen Kaiserschnitt verzichtet und auf eine natürliche Geburt setzt – solange dadurch keine zusätzliche Gefahr für Mutter und Kind entsteht.

Je früher die Geburt jedoch vor dem eigentlichen Termin liegt, desto wahrscheinlicher ist es, dass auf einen Kaiserschnitt zurückgegriffen werden muss. Vor allem, wenn eine intensivere, medizinische Versorgung notwendig ist oder das Frühchen noch ein sehr geringes Gewicht hat, könnten die Anstrengungen der natürlichen Geburt zu viel für das Kind werden.

Fazit

Letztendlich gibt es viele Gründe für eine Frühgeburt und nur in den seltensten Fällen lassen sich diese frühzeitig erkennen und verhindern. Trotzdem ist eine regelmäßige Überprüfung durch einen Spezialisten sinnvoll, um eine Notwendigkeit der Frühgeburt zu erkennen und Mutter und Kind die beste medizinische Leistung zu bieten. Wird eine anfangende Frühgeburt nämlich frühzeitig erkannt, so kann dem Frühchen im Krankenhaus die beste Versorgung geboten werden. Einige potentielle Risikofaktoren sind zudem schon vor der Schwangerschaft und lange vor der Geburt feststellbar, sodass Sie sich hier umfassend von Ihrem Arzt oder der Hebamme beraten lassen sollten. Achten Sie zudem bei einem vorhandenen Risiko genau auf Ihren Körper und reagieren Sie schnellstmöglich auf Veränderungen.

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